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Orthodoxe Familie und Ehe


05.10.2017

Die Familie ist die fundamentale Zelle jeder Gesellschaft, und die Grundlage auf der sie erwächst ist die Liebe zweier Menschen, die zu Ehemann und Ehefrau werden.

Liebe ist die ständige Bereitschaft sich dem anderen zu geben, sich um ihn zu sorgen, ihn zu behüten und sich über seine Freude zu freuen, wie über die eigene, sowie über seine Trauer genauso zu trauern als wäre es die eigene.

Die Ehe ist heilig ab dem Zeitpunkt wo sie die Kirche geweiht hat und ab da vereint sie alle drei Teile des menschlichen Wesens: Körper, Seele und Geist.
Wenn die gegenseitige Liebe beiden hilft geistig zu wachsen, so endet dies nicht bei ihnen, sondern transformiert sich auch auf die Kinder, die sie umgeben.
Im Sakrament der Ehe spiegelt sich das Geheimnis Gottes als Geheimnis der Einheit, so entsteht und wird geboren das Geheimnis der Familie.

Die Kirche erweckt mit dem Sakrament der Ehe und dem Leben in Christus die Familie zu neuem Leben, sie wird zum ewigen Bauwerk in sich als Leib Christi.
In der orthodoxen Ehe und Familie ist die Frau aufgerufen, in selbstloser Liebe dem Mann sich unterzuordnen, so wie sich die Kirche Christus unterwirft, und die Männer sollen ihre Frauen lieben „wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat.“ (Eph 5, 24-25).

In Christi Augen sind alle gleich, es gibt kein männlich noch weiblich, im Grunde ist die Ehe ein Bund von Gleichen.

Die Familie gebärt von Anfang an für die Kirche. Doch die heutige Gesellschaft verachtet die Tugend des Gehorsams. Das Ziel der christlichen Ehe und das Ziel der Gesellschaft sind nicht nur verschieden, sondern vollkommen entgegengesetzt. Der Sinn der christlichen Ehe ist das ewige Leben im Himmel mit Jesus Christus, während der Zweck der weltlichen Gesellschaft das Genießen im hier und heute ist, das Selbstvergnügen und der Egozentrismus.

Die heutige Art zu leben bürdet uns eine Vielzahl von Verpflichtungen auf, daher verbringen die Ehepartner nicht ausreichend Zeit miteinander, und somit auch nicht mit den Kindern.

Die moderne Frau bemüht sich gleichberechtigt mit ihrem Ehemann zu sein, doch die Gleichberechtigung untergräbt die patriarchale Familie. Genau wegen diesem Egoismus verlieren die Eltern die Autorität über ihre Kinder, was zu Problemen in der Familie führt.

Mit anderen Worten, die breitangelegten Produktions- und Sozialleistungen sollen eine neue Situation ermöglichen, damit die Erziehung der Kinder von staatlichen Institutionen oder von der Straße übernommen werden.

Auf diese Weise würde die Möglichkeit für die Familie eliminiert, einen erzieherischen Einfluss auf die Kinder im Hinblick auf ihre Weltanschauung zu behalten.
Allerdings sind die Meinungen nicht ausschließlich. Es gibt Momente, in denen die Frau ihre Stärke zeigen muss, was bedeuten würde, dass der Mann der Frau gehorcht. In vielen reifen, geistig entwickelten Ehen, wächst die Verbindung von Mann und Frau zu einem gegenseitigen Gehorsam über.

Es gibt viele Merkmale für eine erfolgreiche Ehe, aber drei sind am wichtigsten:

Lob – wenn die Eheleute sich gegenseitig loben, denn das Lob nährt die gute Ehe.

Zeit – eine erfolgreiche Ehe braucht sie, die Ehe muss wachsen, und dies ist ein langer Prozess. Wichtig ist die Geduld, wenn wir sie nicht haben, sind wir nicht bereit viele Jahre an ihr zu arbeiten, so ist eine solche Ehe von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Vergebung – dies ist der Schlüssel für eine glückliche Ehe, diese sollte täglich sein, denn in einer erfolgreichen Ehe, suchen die Eheleute ständig die gegenseitige
Vergebung. Wenn wir das nicht machen, entfernen wir uns voneinander, die Wunden werden nicht geheilt, das Verhältnis wird immer kälter und somit empfängt man nicht mehr den Segen Gottes, den Er sendet.

Die christliche Vorstellung von Liebe bedeutet Opfer, Selbstaufgabe, denn es gibt keine größere Liebe, wenn ein Mensch sein Leben für jemanden anderen gibt. Die christliche eheliche Liebe ist nicht nur Freude, sie ist in vielerlei Hinsicht auch Hingabe, sogar im Bewahren der Familie und der ehelichen Liebe von den Versuchungen.

Während des Sakramentes der Ehe, gedenkt die Kirche ihrer Märtyrer, so wie diese für Christus gelitten haben, so sollten auch die Eheleute für das Märtyrertum für ihre Liebe bereit sein.

Der Respekt und die Liebe der Eltern hat am schönsten der Hl. Bischof Nikolaj Velimirovic beschrieben: „Die Liebe gegenüber den Eltern ist die wichtigste und grundlegende Schule der Liebe, ohne diese Schule kommt man nicht weiter.“

Slavica Mojsin

(Quelle: www.srbin.info)